08.02.2022

Letzte Woche hatte ich die Keytruda-Infusion in Interlaken. Am Samstag hatte ich ein Unwohlsein (Zittern im Körper, Gedankenwirrwarr, Schwindelgefühl) und anschliessend Durchfall, der bis heute anhält. Auch schmerzt meine Mundschleimhaut, so dass ich fast nicht essen kann.

Gestern war ich dann wieder mal im CHUV für diverse Bildgebungen, Blutuntersuchungen und Besprechungen. Ich habe auch die Beschwerden erwähnt und nun soll ich die Tablettentherapie aussetzen um herauszufinden, ob diese von den Tabletten oder von der Infusion stammen könnten.

Die provisorischen Berichte der Bildgebungen sind soweit in Ordnung, so dass der Therapie am CHUV nichts mehr im Wege stehen sollte. Die definitiven Berichte werden in den nächsten Tagen erwartet.

So habe ich gestern für die Teilnahme an der Studie unterschrieben. Die Chemotherapie beginnt am 23. Februar und dauert fünf Tage. Anschliessend habe ich eine Strahlentherapie und dann folgt die Infusion der NeoTIL's (Zellen des Immunsystems, die eine spezifische Reaktion gegen den Tumor hervorrufen soll. Diese Zellen wurden letztes Jahr am Hals entnommen, mit Blutzellen in Kontakt gebracht und im Labor multipliziert). Danach folgen IL-2-Infusionen, welche die Anti-Tumor-Aktivität der TIL's erhöhen soll. Diese Infusionen seien der anspruchsvollste Teil der Therapie.

Ich war schon etwas enttäuscht, dass es nun doch zu dieser Therapie kommen soll, da ich immer gehofft habe, dass es noch einen anderen Weg gibt. Aber irgendwie wird schon alles seinen Sinn haben und Gott hat ja alles in seiner Hand - daher muss ich mir eigentlich gar keine Sorgen machen über den Verlauf der Therapie.

Für Shellyna ist es zur Zeit besonders schlimm, da sie am 1. März Geburtstag hat und nicht verstehen kann, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause sein soll. Sie ist sehr traurig und wollte heute nicht zur Schule gehen.

Wir versuchen aber, das Beste daraus zu machen und den Kindern das nötige Verständnis und Mitgefühl zu geben.