LEBENSLAUF VOM 19.08.2022
Chuenigs-Chinder
LEBENSLAUF VON DAMARIS
Damaris wurde ihren Eltern Jakob und Vreni Moor am 1. Oktober 1986 als drittes von fünf Kindern geschenkt. Leider wurde ihr Bruder Adrian im Alter von ca. 3.5 Jahren, ein Jahr vor ihrer Geburt, durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen. Deshalb war es für die Eltern eine besondere Freude, genau ein Jahr nach der Grablegung von Adrian ein herziges kleines Mädchen vom Spital nach Hause nehmen zu dürfen. Es folgte dann nach 2 Jahren Schwester Mirjam und nach 6 Jahren schliesslich noch Schwester Katrin. Schon früh merkten die Eltern, dass Damaris ein selbstsicheres und aufgewecktes Mädchen war. Sie hat sich für alles um sich herum interessiert und erlebte mit ihren 3 Geschwistern eine schöne und lebhafte Kindheit auf dem Bauernhof in der Neuenegg, wo sie auch schon früh zur Mithilfe einbezogen wurde. Sie freute sich sehr auf ihren ersten Schultag und wurde bald zu einer strebsamen, eigenverantwortlichen und vorbildlichen Schülerin. Die Primarschule besuchte sie in St. Stephan, anschliessend die Sekundarschule in Zweisimmen.
Die Teenagerzeit war für Damaris, ihre Umgebung, aber auch für die Eltern nicht immer einfach. Mit ihrer impulsiven Art und dem überaus lebendigen Temperament stellte sie zwischendurch alles auf den Kopf.
Bei der Raiffeisenbank Zweisimmen liess sich Damaris nach der obligatorischen Schulzeit zur Kauffrau ausbilden. In diesem Beruf entwickelte sie mit zunehmender Reife eine disziplinierte Auftragserfüllung und entdeckte auch ihr natürliches Organisationstalent. Sie wurde mit ihrer offenen Art und ihrem Verantwortungsbewusstsein von ihren Mitarbeitern und der Kundschaft sehr geschätzt. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung arbeitete Damaris weiterhin bei der Raiffeisenbank und besuchte berufsbegleitend einen Haushaltslehrgang auf dem Hondrich.
Daheim unterstützte sie ihre Eltern und Geschwister in allen möglichen Belangen, nahm sich immer wieder Zeit und wirkte oft als Problemlöserin. Einen Punkt, den Damaris sehr beschäftigte, war ihr Bruder Adrian. Über ihn hat sie die Eltern oft ausgefragt. Überhaupt war sie eine tiefgründige Denkerin. So hat sie auch angefangen einen Stammbaum der Verwandtschaft zu erstellen, den sie leider nicht mehr vollenden konnte.
Schon in jungen Jahren, etwa in der 6. Klasse, entschied sie sich, ihr Leben Jesus zu übergeben und ihm nachzufolgen. Ihren Glauben bekannte sie und motivierte auch andere in der Nachfolge Jesu. In der Kirche stellte sich Damaris schon früh zur Mitarbeit im Jugendteam zur Verfügung. Sie organisierte Jugendtreffs und Ausflüge, protokollierte die Teamsitzungen und war stets offen für neue Ideen. So entwickelte sie sich zu einer jungen Leiterin.
Die Gottesdienste hat Damaris wenn immer möglich besucht und die Predigten anhand ihrer Bibel aufmerksam verfolgt, Texte angestrichen, Fragen gestellt und mit anderen geteilt. Ihr Herz war voller Leidenschaft für Jesus und so hat sie junge und ältere Leute immer wieder durch ihre natürliche Überzeugungskraft ermutigt und nahm sehr aktiv und energiegeladen verschiedene Aufgaben in der Kirche der Gemeinde für Christus wahr.
In ihren jungen Jahren lernte sie Michael Zahler kennen, einen fröhlichen, humorvollen und aufgestellten jungen Mann. Mit ihm erlebte sie eine abenteuerliche, wunderschöne Freundschaft und Verlobungszeit. Am 7.7.07 schlossen die Beiden den Bund der Ehe. Zwei Jahre später, im Jahr 2009 wurde ihnen Sohn Jeremy geschenkt. Im Jahr 2012 folgte Tochter Shellyna und im Jahr 2016 noch Tochter Maelya. Damaris arbeitete in einem Teilpensum bis zur Geburt des zweiten Kindes bei der Bank weiter und unterstützte auch die Firma Zahler Holzbau in administrativen Belangen.
Damaris genoss die Zeit als Mutter mit ihren drei Kindern und ihrem lieben Ehemann, welcher sie in ihren vielfältigen Aufgaben in Familie, Beruf und Kirche voll unterstützte.
Auch politisch war sie sehr interessiert und stets auf dem Laufenden, zog sich jedoch nach einiger Zeit als aktives Mitglied der EDU wieder zurück um sich zu Gunsten der Firma Zahler Holzbau GmbH im Bereich Marketing und Rechnungswesen zu engagieren. Durch ihre Kreativität und ihr visionäres Handeln hat sie das Holzbauunternehmen nachhaltig geprägt.
Damaris liebte Musik und Gesang und war bereits mit 16 Jahren eine sehr aktive Chorsängerin. Die christlichen Lieder bestimmten ihr Leben stark. So hat sie sich im Jahr 2009 im neu konstituierten Chor bereit erklärt, aktiv als Co-Chorleiterin mitzuarbeiten. In verschiedenen Chorleiter-Seminaren und Gesangsausbildungen lernte sie die technischen Grundlagen. Als Dirigentin war sie sehr begabt und wurde von allen Sängerinnen und Sängern geschätzt und unterstützt. Leider musste sie 10 Jahre später, im 2019, diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
In den Ferien wäre Damaris im Gegensatz zu ihrem Ehemann am liebsten mit dem Flugzeug in ferne Länder gereist. So war es ein Höhepunkt, als die Familie einen Wohnwagen erwarb und so aktive Ferien an verschiedenen schönen Plätzen in Europa geniessen konnten.
Damaris lebte mit ihrer Familie und allen Mitmenschen in einer bereinigten Beziehung Sie war sich nie zu «Schade», für eine Ungereimtheit oder einen Fehler, unabhängig der Schuldfrage, eine Entschuldigung auszusprechen.
Vor 13 Jahren musste Damaris einen auffälligen dunklen Fleck auf ihrem Oberarm operativ entfernen lassen. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein malignes Melanom, den sogenannten schwarzen Hautkrebs handelte. So wurde ihr anschliessend einen jährlichen Check beim Dermatologen verschrieben. Bei der Abschlusskontrolle 10 Jahre später zeigten sich hohe Entzündungswerte im Blut. Nach einer genauen Untersuchung wurde Damaris im Oktober 2019 mit der Diagnose metastasierendes malignes Melanom, Stadium 4 konfrontiert. Es folgten verschiedene Behandlungen, so im Sommer 2020 auch eine Vitalstoffmedizin-Behandlung mit Infusionen. Vom Herbst 2020 bis Ende Februar 2021 hat sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert. Sie war Gott unendlich dankbar, dass sie mit ihrer Familie diese Zeit erleben durfte. Sie besuchte aktiv die Gottesdienste und verbachte wertvolle Momente mit ihrer Familie. Ab März 2021 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand wieder zusehends. Viele Medikamente, Therapien, Operationen und Bestrahlungen blieben ihr nicht erspart. Damaris hat alle diese Ereignisse mit Geduld und Tapferkeit ertragen und detailliert auf ihrem Blog festgehalten. Doch der Glaube von Damaris blieb unerschüttert. Sie war sich der Möglichkeit einer Heilung durch Gottes Grösse und Allmacht bewusst, obwohl ihr in diesem Frühling mitgeteilt wurde, dass die ärztlichen und medizinischen Möglichkeiten ausgeschöpft seien.
Nach einem längeren Spitalaufenthalt durfte Damaris den letzten Monat ihres Lebens noch zu Hause mit ihren Lieben verbringen. Michael hat sie, mit Unterstützung der Spitex, palliative care und Angehörigen liebevoll betreut und gepflegt. Trotz zum Teil fast unerträglichen Schmerzen hat sich Damaris nie beklagt, warum diese Krankheit ausgerechnet sie treffen musste. Obwohl auch das Sprechen in den letzten Wochen kaum oder gar nicht mehr möglich war, strahlte sie einen tiefen Frieden und eine grosse Dankbarkeit ihrem Mann und allen unterstützenden Diensten gegenüber aus. Am letzten Freitagmorgen, den 12. August, durfte sie ruhig und im Frieden mit Gott und Menschen, im Dabeisein ihres Ehemannes zu ihrem Erlöser Jesus Christus heimgehen.
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