Am 30.3.2022 hatte ich Interlaken das MRI vom Hirn. Kurz davor spürte ich am Hals an beiden Seiten vergrösserte Lymphknoten und wusste eigentlich schon von vornherein, dass das MRI keinen guten Bericht ergeben wird. Wobei ich sagen muss, dass dies keine gute Einstellung war, da ich so ja nicht glaubte, dass es gut kommen wird - sondern nur hoffte - und dies ist einfach ein grosser Unterschied! Komischerweise war ich aber die ganze Zeit nie aufgeregt während dem ich auf den Bericht warten musste - dies dauerte dieses mal sehr lange - nämlich von Mittwoch bis Dienstag Abend - bis mich die Ärztin anrief. Sie entschuldigte sich bei mir, dass sie keinen guten Bericht habe. Bei der operierten Metastaste sei alles gut, aber die bestehende sei recht gewachsen und auch eine andere (die man vorher noch nicht recht gesehen habe) sei gewachsen. Nach dem Telefongespräch wurde mir erst so richtig bewusst, dass dies ja eigentlich gar nicht so ein guter Bericht ist. Jeremy meinte: "Was hat Jesus eigentlich für ein Ziel damit?"
Die Ärztin vom FMI empfiehl mir, einen Termin in der Onkologie am Inselspital zu besuchen und dies mit einer Ärztin zu besprechen, die jeweils zwischen CHUV, Insel und dem Spital Interlaken kommuniziert hat.
Am Abend bevor wir zu dieser Ärztin gingen, hat Michel bewusst noch mit mir gebetet, dass diese Krankheit einfach kein Anrecht auf meinen Körper hat und die Hände aufgelegt und als ich später aufgestanden bin waren auf der linken Seite am Hals die vergrösserten Lymphknoten einfach weg. Welch ein Wunder!
So waren wir letzten Freitag dort und diese Ärztin war sehr sympathisch und hat uns wirklich ohne "um den heissen Brei" zu sprechen darüber aufgeklärt, wie der Stand der Dinge ist. Wir seien der Krankheit einfach immer einen Schritt hinterher und können diese nun einfach nicht mehr heilen. Die Teilnahme an der Studie sei nun definitiv kein Thema mehr. Um die neue Immuntherapie machen zu können, müsse zuerst das Hirn stabil sein, d.h. zuerst müssen die zwei Metastasten operiert sein (sie meinte, es sei höchstwahrscheinlich eine Wachoperation) sowie anschliessend noch bestrahlt werden - erst dann könnte die Immuntherapie starten - von der sie mir überhaupt keine Garantie geben können, ob diese auch wirklich wirkt. Ich meinte dann, das sei doch ein Rattenschwanz - dann werde ich wieder operiert, bestrahlt, es können wieder Schwellungen und Epianfälle geben, ich müsse wieder mehr Cortison nehmen, dann könne ich trotzdem nicht die Immuntherapie erhalten, es wachsen wieder neue Metastasen, etc.... Dies war glaub ich die erste Ärztin, die sagte, sie würde es verstehen, wenn ich mich gegen eine Operation entscheiden würde. Ich müsse mich aber nicht heute entscheiden und ich solle noch eine Besprechung bei einem Neurochirurgen wahrnehmen, der mir die Operation genau erklären werde.
So waren wir diesen Dienstag nochmals in Bern und für mich war von vornherein klar, falls dieser Arzt von einer Wachoperation spricht, dass dies für mich überhaupt nicht in Frage kommt. Er hat uns aber dann erklärt, dass er es aber unter Vollnarkose machen könnte und dann sah die Situation für uns aber wieder total anders aus (aber nicht unbedingt einfacher - da ich ja jetzt entscheiden musste!). Auch er meinte, ich müsse nicht heute entscheiden, da ich vor Ostern eh nicht operiert werde, aber all zu lange hätte ich auch nicht mehr Zeit, da dann doch plötzlich eine Wachoperation ein Thema würde (weil die Metastasen wachsen würden und so liegen, dass man das nicht mehr umgehen kann) oder man gar nicht mehr operieren kann, da sie zu gross wären.
So bin ich dann schon etwas unschlüssig nach Hause gegangen und wusste nicht wie weiter. Gestern Abend habe ich einfach gebetet, dass Gott mir doch klar zeigt, ob ich operieren soll, oder nicht. Ich habe ihn gefragt, soll ich operieren, dann habe ich so die Antwort gespürt: "Rühr doch einfach mein Kleid an, wie die blutflüssige Frau (Matthäus 9, 20-22), dann habe ich gefragt, soll ich nicht operieren? Und dann habe ich einfach nur gehört: "Jesus, Jesus, Jesus...." Dies habe ich gedeutet: es soll alles zu seiner Ehre und Verherrlichung sein. Und irgendwie war für mich klar: Nein, ich werde nicht operieren. Da Michel noch unterwegs war, habe ich auf ihn gewartet und als er nach Hause kam, meinte er: Ich habe etwas erlebt, das hat mir Gänsehaut eingejagt! Ich habe mit Gott geredet und ihn um ein Zeichen gebeten, ob ich wirklich nicht operieren soll. Am liebsten würde ich ich eine Sternschnuppe sehen. Er war zu Fuss unterwegs. Am Ende des Flugplatzes, war er schon fast enttäuscht, dass er immer noch kein Zeichen sah, und dann sah er plötzlich doch eine riesige Sternschnuppe, wie er noch nie eine gesehen hatte, und diese verschwand nicht einfach hinter den Bergen, sondern verglühte direkt über unserem Haus! Wie kann Gott nicht ein klareres Zeichen senden! Halleluja!!! So ist nun auch Michel total an der Ruhe, wenn wir den Ärzten mitteilen werden, dass wir uns gegen die Operation entscheiden und wie Gott das Ganze weiterführt.
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