25.05.2022

Gestern Mittag war ich bei den Treppenstufen hinten zum Reduit ein wenig zu schnell unterwegs, da ich Michel noch etwas mitgeben wollte. Ich stolperte irgendwie darüber und "hörte" es in den Hüften "knacksen" und ab diesem Moment konnte ich nicht mehr belasten, verschweige Treppe steigen! Ich verbrachte den Nachmittag auf dem Sofa und am Abend konnte ich mit Mühe und Not bis ins Schlafzimmer laufen. Am Morgen habe ich mich entschieden, auf den Notfall röntgen zu gehen. Glücklicherweise war nichts gebrochen. Sie haben noch ein CT gemacht und gesehen, dass schon einige Metastasen im Becken und Hüftbereich vorhanden sind. Somit gehen sie davon aus, dass durch den Aufprall dies vermehrt Schmerzen ausgelöst hat und ich nun mit Krücken entlasten soll und eine höhere Dosis Schmerzmittel einnehmen soll.

Am Morgen war ich sowieso noch beim Hausarzt und er hat mich für ein MRI und eine Rückenbestrahlung in Bern angemeldet - dies in der Hoffnung, dass ich dann wieder ohne Schmerzmittel auskomme.

20.05.2022

Anfang dieser Woche hatte ich das Gefühl, ich könne etwas von den Medikamenten reduzieren, da es mir so gut ging, was ich auch getan habe. Dies war aber nichts! Ich hatte wieder mega Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Sofort habe ich die Schmerzmittel wieder eingenommen, aber bis diese wieder gewirkt haben, dauerte es ein paar Tage. Gestern hatte ich dann weniger Schmerzen im Rücken, dafür mehr im Hüftknochen und konnte wegen dem fast nicht mehr laufen. So habe ich dann wieder den Hausarzt angerufen und er hat mir empfohlen, die doppelte Menge vom Oxycodon-Naloxon (Betäubungsmittel) einzunehmen und dazu noch wie bisher das Dafalgan, Novalgin und Irfen einzunehmen. Da es mir dann gestern und auch heute über Tag wieder besser ging, habe ich heute die anderen drei wieder nicht regelmässig eingenommen und das habe ich heute Abend erneut gebüsst😢. Ich hatte so starke Schmerzen, dass ich es kaum ausgehalten habe! Ich bin es mir nicht gewöhnt, so viele Medis einzunehmen und habe auch Respekt davor, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, mit solchen Schmerzen zu leben.

Vor ein paar Tagen habe ich mir eine Predigt über die Israeliten angehört. Diese haben auch oft gemurrt und viele konnten gar nicht ins verheissene Land Kanaan einziehen. So habe ich mir auch überlegt, ist es nicht besser, dass ich halt die Medis einnehme und dafür weniger "herumjammere" und so den Herrn loben und preisen kann, anstatt dass ich nur am murren bin und die Kinder, etc nicht ertrage?

11.5.2022

Da ich mich gegen die Hirnoperation entschieden habe, konnte ich nun auch den PICC-Katheter im Oberarm entfernen lassen. Dies konnte ich beim Hausarzt durchführen lassen und ich hatte recht Respekt davor, da dies ein "Schlauch" vom Oberarm bis ins Herz ist und ich meinte, dass dies beim Entfernen Schmerzen machte, was glücklicherweise nicht der Fall war.

Weitere Termine habe ich nun keine mehr in der Onkologie Interlaken oder im Inselspital, ausser es treten Probleme auf.

Das Cortison kann ich nun Schrittweise ausschleichen, worüber ich sehr froh bin und was sich auch positiv auf den Schlaf auswirkt. Leider kann ich aber nicht mehr so gut laufen, was auch durch das Reduzieren des Cortisons einen Zusammenhang haben kann. In den Frühlingsferien sind wir mit dem Wohnwagen noch an den Ägerisee gefahren und und wir konnten es geniessen. Kurz davor konnte ich das Cortison ganz absetzen und während den Ferien wurde es täglich schlimmer mit dem Laufen und den Rückenschmerzen. Kaum waren wir zu Hause konnte ich überhaupt nicht mehr selbständig laufen (ich war dann mit dem Bürostuhl in der Wohnung unterwegs 😉) und hatte sehr starke Rückenschmerzen. Ich habe dann vom Hausarzt stärkere Schmerzmedikamente erhalten und seit heute kann ich nun wieder besser laufen (der Bürostuhl ist jetzt einfach noch mein Rollator 😉) und die Schmerzen sind zurückgegangen. Halleluja!